26 März 2007

Musik aus dem Netz

Die ziemlich lustige und völlig unbekannte Online-Band The Motion Pictures hat es endlich mal geschafft, ein neues Lied zu machen. Kann man sich bei Myspace anhören und auf ihrer Website runterladen.

23 März 2007

Das geht

Das Brotbacken greift um sich. Nachdem ich jahrelang mehr oder weniger für den Eigenbedarf geknetet habe, ist mein soziales Umfeld plötzlich auch auf den Geschmack gekommen und verbreitet die Kunde in seinen jeweiligen Freundeskreisen. Zur Feier dieser Tatsache wäre hier das Rezept für zwei schmackhafte Brote zum Toasten oder auch nicht, wie man will.

Man nehme:
1kg ungesundes, denaturiertes Weißmehl (Type 405)
2 Päckchen Trockenhefe
1 Eßlöffel Salz
1 Eßlöffel weißer Fabrikzucker (ebenfalls ungesund)
550ml warmes Wasser
Gewürze nach Belieben

Mehl, Hefe, Salz und Zucker mit einer Gabel gut durchmischen. Wasser dazugeben und so lange kneten, bis ein anschmiegsamer Teig entsteht, der sich anfühlt wie ein lebendes Wesen und auch so klingt, wenn man draufhaut. In diesem Stadium kann man den Teig in Form eines bösen Gesichts modellieren und eventuell anwesende Kinder damit erschrecken. Man sagt, daß das Brot hierdurch eine Seele erhält, die beim Essen dann auf den Esser übergeht. Muß aber nicht sein.

Teig in eine Schüssel, Handtuch drauf, Schüssel in den warmen Ofen (kurz auf 50° stellen, dann nur Lampe an) und eine Stunde gehen lassen. Wenn er sich über den Rand der Schüssel nach oben gebläht hat, kommt der lustigste Moment: Alle zehn Finger hineinstechen und zugucken, wie das Gebilde in sich zusammensackt.

Nochmal durchkneten und in zwei eingefetttete und bemehlte Kastenformen zur Ruhe betten. Wer will, kann jetzt Rosmarin, Kümmel oder Reißnägel draufstreuen. Diese Dinge halten besser, wenn man den Teig vorher etwas anfeuchtet. Wieder in den Ofen damit und ca. 45 Minuten gehen lassen, bis der Teig oben aus der Form rausguckt. Dann bei 200° eine halbe Stunde backen. In den letzten fünf Minuten das Backvorgangs kann man Käse drauftun, wenn man will.

Dann die Formen aus dem Ofen und die Brote aus der Form. Abkühlen lassen, am besten auf einem Gitter, dann können alle Seiten sich etwas auslüften.

In Scheiben schneiden. Frühstücken.

Das tolle daran ist, daß die eigentliche Arbeit nur etwa 10 Minuten dauert. Der Rest geht von alleine. Man kann also, wenn man zufällig mal einen Abend zuhause ist, gemütlich nebenher Brot backen. Zerstreuten Menschen wie mir empfehle ich den Gebrauch eines Kurzzeitweckers, auch Eieruhr genannt, sonst gibt es immer wieder dieses panikartige Gerenne zum Ofen, wo der Teig gerade in die dritte Stunde geht.

Noch ein Tip: Vor dem Kneten die Hände ein wenig einölen, dann klebt es nicht so und das haptische Wohlgefühl ist ungefähr so wie damals bei Hannelore Kohl selig, als sie mit Alfred Biolek einen Saumagen füllte.

21 März 2007

Der Amen-Loop

Haben Sie auch das Gefühl, daß das alles irgendwie gleich klingt, was die jungen Leute mit den tiefhängenden Hosen sich so den ganzen Tag anhören? Dann hören Sie sich hier mal an, wie eine ganze Musikrichtung zu einem Großteil auf einem 6-Sekunden-Sample beruht.

14 März 2007

Nein, es handelte sich bei keiner der Personen, die da auf dem Foto vorgestern zu sehen waren, um mich, das waren vielmehr völlig Fremde, die da hingegossen in der Frühlingssonne lagen, während ich mit meiner Freundin am Rand ebenjener Wiese saß. Hinter uns stand ein Tablett mit schmackhaftem Mensa-Essen, und auch das war ein sehr schöner Anblick.

12 März 2007

06 März 2007

Das sieht dir ähnlich

Es gibt ja im Internet nichts, was es nicht gibt. Unter anderem kann man sich ausrechnen lassen, welchen berühmten Menschen man ähnlich sieht. Das habe ich mal ausprobiert.

http://www.myheritage.com


Komisch außerdem, daß Kenneth Branagh aussieht wie Dieter Bohlen.

01 März 2007

Oscars

Das Wort "verleihen" ist so schön mehrdeutig, daß man sich bei jeder Preisverleihung fragen könnte, wann der Preis denn dann eigentlich zurückgegeben wird. Am Sonntag wurden mal wieder die Oscars verliehen, und ich konnte dann doch meine Freude nicht ganz zurückhalten, daß die aufgeblasene Filmsimulation "Babel" so ausgesprochen leer ausging. Momentan streiten sich da der Regisseur und der Drehbuchautor in aller Öffentlichkeit, wer von beiden der tollere Typ ist, und daraus folgert jemand in der New York Times ziemlich süffisant und ziemlich treffend, daß Alejandro Gonzalez Inarritu und sein Ex-Autor Guillermo Arriaga ihre eigenen Filme nicht verstanden haben.

"Das Leben der Anderen" ist hingegen ein schöner Film, an dem man eigentlich nur drei Dinge aussetzen kann, nämlich ein stotterndes Ende und am Ende diesen Endes eine peinlich humorlose Künstler-Apotheose und im Zentrum dieser Apotheose, also leider in der Hauptrolle, einen reichlich aufgeblasenen Sebastian Koch. Aber allein, daß sich jemand in Deutschland mal sagt: Ich mache kein sprödes Kammerspiel über Sprachlosigkeit, sondern ein saftiges Drama vor historischem Hintergrund, ist ein interessanter, weil mutiger Ansatz - und wenn dieser Film dann am Ende auch noch keine Möchtegern-Hollywood-Farce wird (oder einfach lautlos in die Hose geht wie "Der Rote Kakadu"), sondern ein weitgehend guter Film, dann kann man sich ruhig auch mal freuen.

Wer sich nicht so sehr freut, sind interessanterweise Stasi-Opfer aus dem echten Leben, da sagen nämlich viele:
Daß ein Stasi-Offizier sich mit einem Opfer solidarisiert, das ist eine Idee aus Disneyland, das wäre ganz und gar undenkbar gewesen, und viele meiner Bekannten aus der Ostberliner Film- und Theaterlandschaft sind regelrecht sauer. Es ist ein interessantes Erlebnis, zum Beispiel Andreas Dresen zuzuhören, wie er zehn Minuten am Stück über "Das Leben der Anderen" schimpft, weil Stasi-Offiziere keineswegs so blutleere Gefühlszombies in leerren Plattenbauwohnungen waren wie Ulrich Mühe in diesem Film, sondern vielmehr spießige Familienväter, die im Urlaub im Fichtelgebirge wandern gingen, und die ihre Opfer nicht nur bei Nacht und Nebel abholten, sondern gern auch bei Sonnenschein inmitten von wegguckenden Nachbarn.

So etwas ähnliches sagt Florian Henckel-Donnersmarck interessanterweise selbst: "Dieser Mann wohnt noch immer in der Wohnung, in der er vor der Wende gelebt hat, ganz in der Nähe von Hohenschönhausen. Seine Frau, die auch beim Ministerium für Staatssicherheit war, hat mir höflich Tee zubereitet und an der Wand hängen die Bilder von den Enkelkindern. Das ist alles so normal. Und doch sitzt dir da ein Mann gegenüber, der vor 20 Jahren Dinge getan hat, die dich gruseln."

Im Film, den Henckel-Donnersmarck dann gemacht hat, ist der Stasi-Hauptmann hingegen überhaupt nicht normal - trotzdem war das anscheinend kein Anlaß, die Figur des Stasi-Hauptmanns anders anzulegen, denn dafür hätte er sich von seinem filmischen Konzept, dem Königsdrama mit klar gezeichneten Figuren, abweichen müssen und die ganzen Widersprüche und Brüche des chaotischen, unklaren, wahren Lebens in die Geschichte einlassen. Und das hätte halt einen anderen Film ergeben.
Das Problem beim "Leben der Anderen" ist also nicht die Frage, ob und wie gut recherchiert wurde, sondern eher der Widerspruch zwischen der großen Kino-Machart und dem dokumentarischen Gestus, mit dem der Film (und sein Macher) behauptet: So war es. Da gibt es aber auch für die beleidigten Zeitzeugen kein anderes Gegenmittel als Selbermachen, deswegen bin ich ziemlich gespannt, was zum Beispiel Andreas Dresen, der es ja wissen müßte, demnächst zum Thema Stasi beitragen wird.

Wer ansonsten mal einen schier unglaublichen Qualitätssprung im Werk eines Filmemachers erleben will, der sollte sich "Das Leben der Anderen" ansehen und als Vorfilm den
Kurzfilm "Der Templer", ebenfalls von Florian Henckel-Donnersmarck.

 
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