14 Februar 2007

Berlinale, Tag 6

Arbeitszeit ist Leistungszeit. Produzieren geht vor Konsumieren. Deswegen habe ich den gestrigen Tag am Schreibtisch verbracht und mir zwischendurch nur einen einzigen Film angeschaut: "Little Big Man", Arthur Penn, 1970. Der ist ziemlich lang und fällt streckenweise ganz schön auseinander, aber in der grundlegenden Geistehaltung ist er grandios, denn er zeigt eigentlich alle handelnden Figuren als bedauernswert-lächerliche Menschen und erspart uns trotzdem nicht die völlige Gnadenlosigkeit, mit der die Geschichte ihren Lauf nimmt und Indianer von der US-Kavallerie niedergemetzelt werden. Wie hier, mit der zielgenauen Unbekümmertheit der 60er Jahre, dem Pathos die Luft rausgelassen wird, das steht im direkten Gegensatz zu der Art und Weise, wie Geschichte heutzutage im Film oft behandelt wird, wo Figuren modellhaft über sich selber stehen und die Macher selbst in jeder Szene vor der historischen Bedeutsamkeit ihres Tuns erzittern.

Weil vor den alten Filmen keine Trailer laufen, gab es auch keinen Raubkopietrailer zu sehen, aber ich hätte da noch einen auf Lager, ein sehr schönes Exemplar mit halbgeöffnetem Vorhang.

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