01 Februar 2007

Licht aus, Messer raus

Die Erde wird immer wärmer, weil wir Menschen so viel Öl und Kohle verbrennen. Heute abend ist große Aktion gegen den Klimawandel. Man soll um fünf vor acht alle Lichter abschalten, um die Welt darauf hinzuweisen, daß es eigentlich fünf vor zwölf ist. Die Mail dazu habe ich jetzt schon drei Mal gekriegt.

Und nun was ganz anderes. In Deutschland werden Studiengebühren eingeführt. Wer nicht zufällig mit einem wohlhabenden Elternhaus gesegnet wurde, wird in Zukunft kaum noch Lust haben, ein Studium anzufangen und am Ende vor einem Berg Schulden und höchst vagen Berufsperspektiven zu stehen. Einige ASten kämpfen auf verzweifeltem Posten immer noch dagegen an und haben alle Studierenden aufgefordert, das Geld einzubehalten bzw auf Treuhandkonten zu überweisen. Wenn ein Viertel der Studenten einfach nicht zahlt, so denkt man sich, dann muß ja wohl irgendwas passieren.

Leider passiert aber nichts, weil die Beteiligung an dieser Aktion bis jetzt nur sehr mäßig ist. Und wenn mich nicht alles täuscht, dann wird auch die Beteiligung an der Licht-aus-Aktion heute abend nicht so groß sein, daß wirklich was hängenbleibt.

Das ist nämlich das komische und zugleich das traurige an so Massenbewegungen: Sie sind flüchtig, sie sind selten, sie sind meistens spontan und lassen sich kaum mit Absicht ins Leben rufen. Es braucht schon einen ganz erheblichen Leidensdruck, bis die Menschen massenweise alles stehen und liegen lassen und auf die Straße gehen oder auch nur für fünf Minuten das Licht abdrehen. Das passiert, wenn sich jahrzehntelang erheblicher Druck aufgebaut hat oder irgendwas wirklich Empörendes passiert ist, aber einfach so: Leider nein.

Studiengebühren und Klimawandel haben ja einiges gemeinsam. Sie kommen schleichend, sie werden verheerende Wirkungen haben, sie sind menschengemacht und erscheinen doch wie unvermeidbare Naturkatastrophen. Aber sie kommen halt so allmählich, daß wir wie der sprichwörtliche Frosch, dem man das Wasser allmählich unterm Hintern erhitzt, friedlich auf selbigem sitzen bleiben, anstatt aufzuspringen und Aua zu schreien.

Heute um 19:55h werde ich wohl unterwegs sein. Aber ich könnte dennoch ein Zeichen gegen den Klimawandel setzen, indem ich fünf Minuten lang die Lichter an meinem Fahrrad abschalte. Vielleicht bewirke ich damit ein Umdenken.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Die Geschichte mit dem Frosch ist verdammt zutreffend. Ich glaube das ist eine Eigenart der Menschen.

Dort [1] habe ich eine Flashanimation (Panoptikum) verlinkt, die die Situation mit dem Frosch am Beispiel der schleichenden Überwachung zeigt.htt
http://bjoern.homelinux.org/blog/2006/12/17/informationelle-selbstbestimmung/

blogger hat gesagt…

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