27 Januar 2007

Tausend Tränen tief

Die Band Blumfeld, die über die Jahre eigentlich immer mehr aus Jochen Distelmeyer bestand, hat sich getrennt. Wonach der Bandname schon immer klang, das wurde im letzten Album endlich mal umgesetzt, da ging es nämlich um Äpfel, Wiesen und Tiere. Ein halbes Jahr später war Schluß.

Mir fallen dazu zwei Dinge ein.

-Wenn eine Band eine Platte über Blumen, Bäume und Vögel macht, löst sie sich danach auf. Bekanntestes Beispiel: Pulp.

-Jochen Distelmeyers weitere Karriere wird so ähnlich weitergehen wie die von Heinz Rudolf Kunze. Erst ist man der Held einer intellektuellen, tonangebenden Minderheit, je nach Perspektive vielleicht auch Sprachrohr einer Generation, dann altert man gemeinsam mit seinem Publikum so allmählich ins Feuilleton hinein, dann kommt eines Tages eine neue Generation und sagt: Was ist denn das für ein Müll, weg damit. Und dann spielt man bei der Grand-Prix-Vorentscheidung gegen die elfte Popstars-Inkarnation.

Zum Gedenken eine Zeile aus dem wirklich wunderschönen Lied "Old Nobody", mit dem das gleichnamige Blumfeld-Album leider nicht endet, weil noch ein überflüssiger Schlager hinterherkommt.

ein ewiges Meer
aus unnennbarer Zeit
von da kommen wir her
dorthin zieht es uns bald
nur eine Frage der Zeit für
Old Nobody

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