23 März 2007

Das geht

Das Brotbacken greift um sich. Nachdem ich jahrelang mehr oder weniger für den Eigenbedarf geknetet habe, ist mein soziales Umfeld plötzlich auch auf den Geschmack gekommen und verbreitet die Kunde in seinen jeweiligen Freundeskreisen. Zur Feier dieser Tatsache wäre hier das Rezept für zwei schmackhafte Brote zum Toasten oder auch nicht, wie man will.

Man nehme:
1kg ungesundes, denaturiertes Weißmehl (Type 405)
2 Päckchen Trockenhefe
1 Eßlöffel Salz
1 Eßlöffel weißer Fabrikzucker (ebenfalls ungesund)
550ml warmes Wasser
Gewürze nach Belieben

Mehl, Hefe, Salz und Zucker mit einer Gabel gut durchmischen. Wasser dazugeben und so lange kneten, bis ein anschmiegsamer Teig entsteht, der sich anfühlt wie ein lebendes Wesen und auch so klingt, wenn man draufhaut. In diesem Stadium kann man den Teig in Form eines bösen Gesichts modellieren und eventuell anwesende Kinder damit erschrecken. Man sagt, daß das Brot hierdurch eine Seele erhält, die beim Essen dann auf den Esser übergeht. Muß aber nicht sein.

Teig in eine Schüssel, Handtuch drauf, Schüssel in den warmen Ofen (kurz auf 50° stellen, dann nur Lampe an) und eine Stunde gehen lassen. Wenn er sich über den Rand der Schüssel nach oben gebläht hat, kommt der lustigste Moment: Alle zehn Finger hineinstechen und zugucken, wie das Gebilde in sich zusammensackt.

Nochmal durchkneten und in zwei eingefetttete und bemehlte Kastenformen zur Ruhe betten. Wer will, kann jetzt Rosmarin, Kümmel oder Reißnägel draufstreuen. Diese Dinge halten besser, wenn man den Teig vorher etwas anfeuchtet. Wieder in den Ofen damit und ca. 45 Minuten gehen lassen, bis der Teig oben aus der Form rausguckt. Dann bei 200° eine halbe Stunde backen. In den letzten fünf Minuten das Backvorgangs kann man Käse drauftun, wenn man will.

Dann die Formen aus dem Ofen und die Brote aus der Form. Abkühlen lassen, am besten auf einem Gitter, dann können alle Seiten sich etwas auslüften.

In Scheiben schneiden. Frühstücken.

Das tolle daran ist, daß die eigentliche Arbeit nur etwa 10 Minuten dauert. Der Rest geht von alleine. Man kann also, wenn man zufällig mal einen Abend zuhause ist, gemütlich nebenher Brot backen. Zerstreuten Menschen wie mir empfehle ich den Gebrauch eines Kurzzeitweckers, auch Eieruhr genannt, sonst gibt es immer wieder dieses panikartige Gerenne zum Ofen, wo der Teig gerade in die dritte Stunde geht.

Noch ein Tip: Vor dem Kneten die Hände ein wenig einölen, dann klebt es nicht so und das haptische Wohlgefühl ist ungefähr so wie damals bei Hannelore Kohl selig, als sie mit Alfred Biolek einen Saumagen füllte.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

juche brot für die welt(-wg).
jetzt muss ich mein rezept mal angleichen...ich hatte noch die alte version mit 600ml wasser.

Anonym hat gesagt…

Ok, ich glaube ich hab fast alles falsch gemacht als ich Brot gebackt habe...ausser Mehl und Wasser zusammen zu mischen...

 
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